Agrarpolitik trifft Biodiversität: Erfolgreicher Projektabschluss von CAP4GI in Baden-Württemberg

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01. April 2025 - Fördermaßnahmen, die auf regionale und betriebsspezifische Besonderheiten eingehen; feste Ansprechpartner in der Beratung, die umfassend Vor- und Nachteile einer biodiversitätsfördernden Maßnahme einschätzen können; eine Entschärfung der Sanktionsrisiken bei freiwilligen Maßnahmen und eine Honorierung, die einkommenswirksam ist – das sind Auszüge von Vorschlägen, die Landwirtinnen und Landwirte aus drei Regionen in Baden-Württemberg erarbeitet haben. 

Landwirtinnen und Landwirte sehen den Bedarf und haben den Wunsch, Biodiversität zu erhalten und zu fördern. Aber sie sehen auch den Bedarf an Veränderungen in der aktuellen Förderpolitik auf Landes- bis EU-Ebene, um mehr Biodiversitätsmaßnahmen umsetzen zu können. Nun haben am 6. März 2025 das CAP4GI-Projektteam der Bodensee-Stiftung und Landwirte ihre Empfehlungen an das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg überreicht – mit dem Wunsch, dass die erarbeiteten Lösungsvorschläge nicht nur auf Landesebene auf ihre Umsetzbarkeit geprüft werden. 

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Landwirt*innen und Team der Bodensee-Stiftung übergeben CAP4GI-Empfehlungen an Herrn von Wuthenau (MLR)
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Landwirtinnen und Landwirte aus Baden-Württemberg haben Lösungsvorschläge dafür erarbeitet, wie die Agrarpolitik landwirtschaftliche Betriebe bei der Umsetzung von Maßnahmen für mehr Biodiversität besser unterstützen kann. Die Zusammenfassung der Ergebnisse hat Landwirtin Sonja Straub (in der Mitte links) stellvertretend für die Teilnehmenden an Matthias von Wuthenau (in der Mitte rechts), MLR, beim Abschlusstreffen in Stuttgart übergeben. Die Austauschplattformen wurden von Carolina Wackerhagen (links) und Christine Kewes (rechts neben Herrn von Wuthenau) von der Bodensee-Stiftung geleitet.

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Abschluss von drei Jahren Zusammenarbeit

Die Übergabe der Empfehlungen fand im Rahmen des abschließenden Landestreffens des CAP4GI-Austauschprozesses in Baden-Württemberg statt. Während dieses knapp dreijährigen Prozesses diskutierten Landwirtinnen und Landwirte in den drei Projektregionen in Baden-Württemberg (Bodensee, Hohenlohe und nördlicher Oberrhein), wie Umsetzungsbedingungen verbessert und Hemmnisse abgebaut werden können, damit sie mehr für biologische Vielfalt tun und weiterhin wirtschaftlich arbeiten können. Jährliche Landesplattformtreffen haben die regionalen Austausche ergänzt und für Vernetzung der Regionen und einen breiteren Fokus gesorgt. Organisiert und geleitet wurden die Treffen von der Bodensee-Stiftung.

Die identifizierten Hemmnisse und Verbesserungsideen sind breit gefächert. Sie erstrecken sich vom optimierten Austausch der Stakeholder von der Planung bis zur Umsetzung der Agrarumweltförderung, über die Optimierung der Beratung bis zur konkreten Maßnahmengestaltung und nicht zuletzt der angemessenen Honorierung. Die detaillierte Ausarbeitung der Lösungsvorschläge aus Baden-Württemberg sind in einer Publikation zusammengefasst. 

Projektabschluss mit positiver Bilanz und deutlichem Auftrag 

„Die Weltgemeinschaft hat sich große und überlebenswichtige Naturschutzziele gesetzt. In Deutschland ist es nun wichtig, dass Politikerinnen und Politiker die Anregungen aus der Praxis aufgreifen und die Umsetzung von Naturschutz innerhalb der landwirtschaftlichen Vorgaben und Regeln erleichtern. Landwirtinnen und Landwirte müssen Freude an der Umsetzung haben“, sagte Carolina Wackerhagen, Projektleiterin seitens der Bodensee-Stiftung anlässlich des Abschluss-Treffens in Stuttgart. Vor Gästen aus Ministerien, Landwirtschaft und Landwirtschaftsverbänden sowie Naturschutz wurden hier die Projektergebnisse präsentiert. Dr. Rainer Oppermann vom Institut für Agrarökologie und Biodiversität (ifab) stellte dabei in einem Vortrag die ökologische Wirksamkeit von Maßnahmen vor.  

Christine Kewes, Projektmanagerin bei der Bodensee-Stiftung, hebt die Besonderheit der Zusammenarbeit hervor: „Die teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte haben sich in unserem Projekt gehört gefühlt, weil wir mit dem Austauschformat den Raum gegeben haben, gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Wir hoffen, mit unseren Ergebnissen mehr Mut zum Austausch zwischen Naturschutz und Landwirtschaft zu machen.