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participants of the Baden-Württemberg state-level platform meeting

Landwirte aus den Projektregionen in Baden-Württemberg treffen sich zum ersten überregionalen Austausch

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Im Projekt CAP4GI – GAP für vielfältige Landschaften hat die erste Austauschplattform auf Landesebene stattgefunden. Landwirt*innen aus den 3 Projektregionen Hohenlohe, Bodensee und Nördlicher Oberrhein trafen sich am Donnerstag, den 16. März in Herrenberg, und tauschten sich untereinander aus. Auch diesmal wurde die Veranstaltung wieder von der Bodensee-Stiftung organisiert.

Regionenübergreifende Probleme bei der Umsetzung von AUKM

Am Vormittag standen die Ergebnisse der regionalen Plattformen im Mittelpunkt: In Herrenberg wurden alle auf den regionalen Plattformen genannten Hemmnisse bei der Umsetzung von Maßnahmen der Agrarumweltprogramme vorgestellt und der Vergleich zwischen den Regionen gezogen. Dabei stach heraus, dass die wichtigsten Themen, wie Vergütung der Maßnahmen, Bürokratie und mangelnde Flexibilität, in allen Regionen als ähnlich gravierend bewertet wurden. Regionenspezifische Unterschiede gab es eher bei der konkreten Ausgestaltung mancher Maßnahmen. Auch die ersten Ergebnisse aus Thüringen, wo ebenfalls 3 Projektregionen liegen, wiesen auf die gleichen Probleme hin.

Alternative Modelle

Neue Denkansätze für mögliche Lösungsansätze präsentierte Referent Dr. Jürgen Metzner vom Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) am Nachmittag. Er ging in seinem Vortrag auf die die Gemeinwohlprämie und das kooperative Modell – auch als Niederländisches Modell bekannt – ein. Dabei wäre im Moment die Gemeinwohlprämie geeignet um die Öko-Regelungen der 1. Säule ersetzen, während das kooperative Modell darauf abzielt, dass mehrere Landwirt*innen gemeinsam und in einem größeren Raum aufeinander abgestimmte Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen umsetzen und passt daher momentan besser zur 2. Säule. 

Fragen an den Referenten, eine Arbeitsphase und eine Gruppendiskussion ermöglichten, teilweise außerhalb der gewohnten Vergütungsstrukturen der jetzigen Agrarpolitik zu denken. Spannend war die Frage, ob sich die Landwirt*innen aus den drei Regionen mit ihren unterschiedlichen Agrarstrukturen und auch einer Vielzahl an Betriebszweigen, die vorgestellten Modelle als Möglichkeit für ihren Betrieb sehen. Dabei schnitt die Gemeinwohlprämie in einer ersten schnellen Umfrage besser ab als das kooperative Modell. Es wurde jedoch bei beiden Modellen deutlich, dass eine vertiefte Beschäftigung mit den Inhalten und auch unterschiedliche Ausgestaltungen der Vorgaben deutliche Unterschiede bei der Bewertung hervorbringen könnten.

In der nächsten Runde der regionalen Plattformen, im Herbst 2023, soll es um die Arbeit an Lösungen für die erarbeiteten Probleme und Hemmnisse gehen.