Abschließende Treffen in den drei Thüringer Projektregionen
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28.11.2024 – Mitte November fanden in Thüringen die letzten Plattformtreffen der Landwirt*innen in den drei Projektregionen Eichsfeld, Thüringer Becken und Ostthüringer Buntsandsteingebiet statt. Die Zusammenkünfte boten Gelegenheit, die bisherigen Ergebnisse zu reflektieren, mit weiteren Ideen zu ergänzen und ihre Weitergabe an relevante Ebenen und Einrichtungen des Landes, des Bundes und der Europapolitik zu planen.
m Mittelpunkt der Diskussion standen Verbesserungsvorschläge für bestehende Fördermaßnahmen, Vorschläge für neue Maßnahmen sowie ein Beratungskonzept für die Erreichung von Umweltzielen. Letzteres wurde im Verlauf des Austauschprozesses entwickelt und bildet die praktischen Bedürfnisse und Vorstellungen der Landwirt*innen ab. Es ähnelt der ergebnisorientierten Umsetzung von Umweltmaßnahmen, wie sie beispielsweise in Österreich praktiziert wird. Dabei sind die Landwirt*innen nach Absprache von Zielen mit eine*r Berater*in frei darin, wie sie die Ziele erreichen. Die positive Resonanz der Teilnehmenden lässt vermuten, dass dieses Modell auch für die deutsche Agrarumweltförderung eine Bereicherung wäre.
Als weiteren Programmpunkt führten Guy Pe’er und Klara Bogs vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) und Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) eine SWOT-Analyse zu den Herausforderungen und Chancen der Agrarökologie im Rahmen der GAP durch. Diese Untersuchung, die in insgesamt elf europäischen Ländern durchgeführt wird, bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, Stärken und Schwächen der EU-Politik in Bezug auf umweltfreundliche Agrarpraktiken zu identifizieren und Verbesserungsvorschläge einzubringen.
Obwohl sich das Projekt CAP4GI dem Ende zuneigt, gibt es für Teilnehmende, die Interesse an der Thematik gefunden haben, neue Perspektiven: Zum Abschluss der Veranstaltungen wurde auf das Projekt „Zukunftsweg Landwirtschaft und Biodiversität in Thüringen“ hingewiesen, welches eine gemeinsame Initiative des Thüringer Bauernverbands, des Thüringer Ökoherz, des BUND Thüringen und des NABU Thüringen ist und im Januar 2025 startet. Ähnlich wie bei CAP4GI soll hier eine gemeinsame Basis für eine ökonomisch tragbare und ökologisch wertvolle Landwirtschaft für Thüringen entwickelt werden. Dabei sind erneut Praktiker, also Landwirt*innen, gefragt. Auch die Ergebnisse aus CAP4GI werden an den „Zukunftsweg Landwirtschaft und Biodiversität“ weitergegeben.
Die abschließenden Plattformtreffen boten, trotz der diesmal etwas geringeren Teilnehmerzahl, erneut Raum für einen lebhaften Ideenaustausch. Mit dem Abschluss dieser Reihe hat CAP4GI wichtige Anstöße für die zukünftige Gestaltung der Agrarumweltpolitik gegeben und gezeigt, dass durch Zusammenarbeit und offenen Dialog Landwirtschaft und Naturschutz verbunden werden können – ein vielversprechender Ansatz für eine nachhaltige Zukunft.